Kurznews: Landkreis Göppingen - 20 Prozent der Erwachsenen in Deutschland sind betroffen von Adipositas

Kurznews

Landkreis Göppingen - 20 Prozent der Erwachsenen in Deutschland sind betroffen von Adipositas

04.09.2025 12:29 Uhr

Adipositas ist eine chronische Krankheit und zeichnet sich durch eine über das Normalmaß hinausgehende Vermehrung des Körperfetts aus. Circa 20 Prozent der Erwachsenen in Deutschland sind betroffen.

Bei den AOK BW-Versicherten waren im Jahr 2023 wegen Adipositas 391.939 Personen in ärztlicher Behandlung. 15.820 der Patienten waren unter 20 Jahre alt. Zum Vergleich: Im Landkreis Göppingen waren es 9.543 Patienten insgesamt und 620 davon waren unter 20 Jahre alt. 

Als adipös gilt, wer einen Body-Mass-Index (BMI) von 30 und mehr aufweist. „Da der BMI weder das Verhältnis von Fett, Knochen und Muskelmasse noch die Verteilung des Körperfetts berücksichtigt, ist seine Aussagekraft allerdings limitiert“, bemerkt Dr. Matthias Osswald, Arzt bei der AOK-BW. Gesundheitlich bedenklich sei vor allem das Bauchfett.

Erwachsene mit Adipositas haben eine niedrigere Lebenserwartung und ein erhöhtes Risiko für chronische Krankheiten. Schwerwiegende Folgeerkrankungen sind Herzkrankheiten, Schlaganfall oder Typ-2-Diabetes. Auch Knochen, Gelenke und Bewegungsapparat werden durch starkes Übergewicht enorm beansprucht. Fettleibigkeit kann auch zu psychosozialen Problemen, Isolation und Diskriminierung führen. 

„Außerdem ist Adipositas unter anderem ein Risikofaktor für die Entstehung einer metabolisch-assoziierten Fettlebererkrankung und für nächtliche Atemaussetzer, auch Schlafapnoe-Syndrom genannt, Gallensteinleiden sowie Arthrose“, erklärt Osswald. 

Gründe für die Krankheit 
„Eine ungesunde Ernährungsweise und Bewegungsmangel sind ebenso Risikofaktoren für Adipositas wie chronischer Stress oder eine depressive Stimmungslage. Auch eine familiäre Veranlagung kann eine Rolle spielen. Die ständige Verfügbarkeit von zuckerhaltigen Getränken und kalorien- bzw. fettreichen Nahrungsmitteln erschwert zusätzlich das Abnehmen und das Halten eines gesunden Körpergewichts“, so der AOK Arzt. 

Eine Adipositas könne allerdings auch als Nebenwirkung bestimmter Medikamente auftreten oder im Rahmen anderer Erkrankungen, z.B. bei Störungen des Hormonsystems, entstehen.

Was können Betroffene tun?
Adipöse Menschen, die abnehmen wollen, müssen langfristig ihren Lebensstil ändern. Eine multimodale Basistherapie besteht aus einer Ernährungsumstellung, einer Steigerung der Bewegung und einer Verhaltensmodifikation. Der Patient braucht beispielsweise auch praktikable Alternativen zu Stress- bzw. Frustessen. 

Erster und wichtigster Ansprechpartner für Adipositaspatienten sind die Hausärztin oder der Hausarzt. Sie entscheiden, welche Maßnahmen im individuellen Fall bedarfsgerecht sind. Das Therapieziel sollte realistisch sein und Begleit- sowie Folgeerkrankungen berücksichtigen.

AOK Arzt Osswald: „Medikamente zur Gewichtsreduktion, die oft auch als Abnehmspritzen bezeichnet werden, stellen keinen Ersatz für die multimodale Basistherapie dar“.


(Quelle & Bild: AOK BW


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