13.06.2025 12:20 Uhr
Der Ausbau des Albaufstiegs ist Baden-Württembergs größte Infrastrukturmaßnahme. Die zukünftige Streckenführung der A8 zwischen Mühlhausen und Hohenstadt wird dank neuer Tunnel und Brücken kürzer, flacher und sicherer.
Der Straßenausbau gestaltet dabei auch die Landschaft: Auf der Gemarkung Gruibingen entstehen auf neun autobahneigenen Flächen rund 4,4 Hektar Streuobstwiesen. Diese sind seit jeher landschaftsprägend für die Region. Grundlage für das ökologische Projekt ist die gesetzliche Vorgabe, Ausgleiche für die beim Bau erforderlichen Eingriffe in Natur und Landschaft zu schaffen.
Ermöglicht wurde das Vorhaben durch die Kooperation der Autobahn GmbH Niederlassung Südwest mit der Interessengemeinschaft Die Schwäbische ObstArche Fils-Alb, die sich für den Erhalt und die Förderung des einzigartigen Öko- und Wirtschaftssystems „Streuobstwiese“ einsetzt. Dafür werden verschiedenste Apfel-, Birnen- und Steinobstsorten in der eigenen Baumschule aufgezogen. 750 unterschiedliche, überwiegend historische und seltene Obstsorten werden entlang der Autobahn ihren Standort finden. Der Luikenapfel, im 19. Jhd. im Württembergischen die vorrangige Sorte, hat dabei einen besonderen Stellenwert.
Als Teil der Albaufstieg Ausgleichsmaßnahmen werden insgesamt 1000 Obstbäume gepflanzt. Knapp 400 sind bereits gepflanzt, 600 weitere sollen in den kommenden Jahren folgen. Auf der alten A8-Aichelberg-Trasse unterhalb des Boßlers entsteht ein Teil des Europäischen Fernradweges. Hier wird in Zukunft eine Halb-Allee aus Obstbäumen den Radweg säumen. Er wird einmal in den neuen Landesradweg übergehen, der auf der alten A8 Richtungsfahrbahn hinab nach Stuttgart geplant ist - so schließt sich der Kreis.
Christine Baur-Fewson, Direktorin der Autobahn GmbH Niederlassung Südwest: „Der Autobahn GmbH Niederlassung Südwest ist immer bestrebt, die bestmögliche Vereinbarung von Verkehr, Landschafts- und Umweltschutz zu finden. Diese Ausgleichsmaßnahme zeigt, dass das mit außergewöhnlichen Projekten hervorragend gelingen kann.“ Jürgen Böhringer, Initiator Interessengemeinschaft „Die Schwäbische ObstArche Fils-Alb“: „Durch die Kooperation mit der Autobahn GmbH Niederlassung Südwest wurde uns ermöglicht, auf Ausgleichsflächen rund 1000 Bäume mit etwa 750 alten und seltenen Obstsorten anzupflanzen.“ Die Interessengemeinschaft Obstarche, die noch in diesem Jahr in eine Stiftung überführt werden soll, legt nicht nur Wert auf den Erhalt der Obstsortenvielfalt, sondern auch auf die Vermarktung von Streuobstprodukten. Die vielfältigen Arbeiten auf den Obstwiesen werden mit derzeit rund 30 ehrenamtlichen Helfern jeden Alters und verschiedenster Herkunft als sozial-integratives Projekt organisiert.
(Quelle & Bild: Die Autobahn GmbH des Bundes Niederlassung Südwest)
Interessant? Sags weiter: