„Baroudis Last-Minute-Coup: Gießen verpasst Sprung, Göppingen hofft weiter“

Im packenden Abstiegsduell der Regionalliga Südwest rettete Mohamed Baroudi dem 1. Göppinger SV mit seinem Treffer einen 1:1-Ausgleich beim FC Gießen. Die Gastgeber gingen durch David Sieberts Führungstor in der 37. Minute in Front, verpassten jedoch trotz weiterer Chancen den entscheidenden zweiten Treffer. Von den Gästen war in der ersten Halbzeit offensiv kaum etwas zu sehen, was auch Trainer Gianni Coveli später bestätigte: „Der Treffer vor der Pause war ärgerlich, die erste Halbzeit geht klar an Gießen.“

Nach dem Seitenwechsel bot sich ein anderes Bild. Gießen hatte zunächst mehrere Hochkaräter, darunter Aluminiumtreffer und starke Paraden von Göppingens Torwart Matthias Layer. Doch die Gastgeber ließen die Vorentscheidung liegen, was sich rächte. Göppingen wurde zunehmend mutiger und brachte durch einen Dreifachwechsel frischen Wind ins Spiel. Mohamed Baroudi, einer der eingewechselten Spieler, sorgte in der 88. Minute für die Erlösung: Nach einem präzisen Tiefenpass von Kevin Dicklhuber nutzte Baroudi eine Unachtsamkeit in der Gießener Defensive und hob den Ball sehenswert ins lange Eck zum 1:1-Endstand.

Stimmen zum Spiel
Göppingens Chefcoach Gianni Coveli zeigte sich erleichtert: „Vielleicht fühlt sich dieser Punkt im Moment nicht genug an. Aber es war unfassbar wichtig, diesen Punkt mitzunehmen. Es war das erwartete Kampfspiel auf schwierigem Geläuf“. Er lobte die mentale Stärke seiner Mannschaft: „Dass wir bis zum Schluss daran geglaubt haben, war sensationell. Dieser Punkt wird noch goldwert sein – heute hatten wir auch das Quäntchen Glück, das uns zuletzt fehlte“.

Michael Fink, Trainer des FC Gießen, analysierte nüchtern: „Wir kämpfen mit unseren Mitteln und holen weiter das Maximale heraus. Ich kann der Mannschaft nicht viel vorwerfen, aber nicht verwertete Chancen wie heute bestrafen uns in dieser Liga gnadenlos“. Trotz der Enttäuschung betonte er: „Aufgeben ist keine Option – wir kämpfen weiter“.

Baroudi, der matchballentscheidende Joker, erklärte: „Wir wussten, dass wir etwas mitnehmen müssen. Es war verdammt schwer reinzukommen, aber dieser Punkt stärkt unsere Moral enorm“. Sein technisch anspruchsvoller Treffer nach Gießener Abwehrschwächen wurde zur Zäsur im Kampf um den Klassenerhalt.

Ausblick
Mit dem Remis verharrt Gießen auf Platz 17 (28 Punkte), während Göppingen (31 Punkte) die Distanz zu den Nichtabstiegsplätzen bewahrt. Coveli blickt trotz der Herausforderungen optimistisch voraus: „Wir werden bis zum letzten Tag weiterkämpfen – in dieser starken Liga ist jeder Punkt ein kleines Kunstwerk“. Für beide Teams werden die nächsten Spiele zur Schicksalsfrage im Überlebenskampf.