23.01.2025 21:01 Uhr
Am Donnerstagabend, gegen 18:00 Uhr, hat das Landeskriminalamt mit Unterstützung von Zoll und der Polizei eine großangelegte Razzia im Bereich des Göppinger Busbahnhofes durchgeführt. Kontrolliert wurden Kneipen und Personen die sich zu dieser Zeit in diesem Bereich aufgehalten haben. Augenmerk wurde auf die Bandenkriminalität im Grossraum Stuttgart gelegt. Nach ersten Informationen waren die Beamten auf der Suche nach Drogen, Messern und anderen Waffen. Gegen 21:00 Uhr wurde die Kontrolle beendet.
Hintergrunde des Einsatzes:
Seit mehr als zwei Jahren sorgt eine blutige Fehde im Großraum Stuttgart für Schlagzeilen. Immer wieder fielen Schüsse. Nach einer früheren Schätzung des Landeskriminalamts sollen den Gruppen mehr als 500 junge Menschen angehören.
In der Pressemedung des LKA vom Freitag heißt es:
Im Rahmen der Bekämpfung der kriminellen Auseinandersetzungen
zwischen zwei rivalisierenden gewalttätigen Gruppierungen im Großraum Stuttgart
wurden am frühen Abend des 23. Januar 2025 im Bereich der Göppinger Innenstadt
in mehreren Gaststätten umfangreiche und behördenübergreifende Durchsuchungs-
sowie Kontrollmaßnahmen durchgeführt.
Bei den Maßnahmen wurden illegale Betäubungsmittel, Messer, Baseballschläger,
mutmaßlich gefälschte Papiere sowie ein mit scharfer Munition gefülltes Magazin
sichergestellt. Weiterhin stellten die Beamten Handys sicher, die nun
ausgewertet werden.
Unterstützt wurden die eingesetzten Polizeikräfte des Landeskriminalamts
Baden-Württemberg, des Polizeipräsidiums Ulm und des Polizeipräsidiums Einsatz
durch Experten des Zoll, der Gewerbeaufsicht, der Lebensmittelkontrolle und des
Amts für Öffentliche Ordnung, die die Gaststätten auf das Vorliegen möglicher
Verstöße kontrollierten. Dabei wurden in einem Fall Verstöße gegen
Hygienevorschriften festgestellt. Bei einem aufgestellten Spielautomaten waren
die vorgegebenen behördlichen Prüftermine nicht beachtet worden.
Bereits am Vortag hatten Spezialeinheiten der Polizei zwei mit Haftbefehl
gesuchte Tatverdächtige einer der beiden Gruppierungen, einen 30-Jährigen und
einen 24-Jährigen, festgenommen. Dem 24-Jährigen wird vorgeworfen, an einem Raub
im Februar 2024 beteiligt gewesen zu sein. Dabei wurden mutmaßlich einem
25-Jährigen unter Gewalteinwirkung 200 Euro geraubt. Weiterhin steht der Mann im
Verdacht, mit Rauschgift gehandelt zu haben. Bei einer Durchsuchung der Wohnung
des 24-Jährigen wurde neben einer größeren Menge Kokain auch eine Schusswaffe
aufgefunden und sichergestellt.
Dem 30-Jährigen Tatverdächtigen wird vorgeworfen, gegen das Waffengesetz
verstoßen zu haben. Auch seine Wohnung wurde durchsucht. Hierbei wurden
gefälschte Ausweispapiere sichergestellt. Neben den Gaststätten wurden auch
weitere Wohnungen der Festgenommenen sowie eines weiteren Tatverdächtigen
durchsucht, dem Betäubungsmittelstraftaten zur Last liegen.
Die beiden festgenommenen und bereits mit Gewaltdelikten in Erscheinung
getretenen Tatverdächtigen mit irakischer Staatsangehörigkeit wurden am
Donnerstag dem Haftrichter beim Amtsgericht Stuttgart vorgeführt, welcher die
bereits zuvor durch die Staatsanwaltschaft Stuttgart erwirkten Haftbefehle auf
deren Antrag in Vollzug setzte. Sie befinden sich seitdem in Untersuchungshaft.
Quellle/Fotos: SDMG/LKA
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