04.02.2021 15:57 Uhr
Jugendarbeit neu aufgestellt: umfassendes, vernetztes Konzept, neun Fachkräfte, viele Angebote
Jugendtreff in der „Alten Schmiede“eröffnet – Bürgermeister begrüßt Fortschritte
Die Jugendarbeit in Uhingen ist einen großen Schritt weitergekommen. Von der Öffentlichkeit nahezu unbemerkt erfolgte Mitte Januar die baurechtliche Abnahme für den provisorischen Jugendtreff in der Stuttgarter Straße 8 (Alte Schmiede). Daraufhin konnte die „Alte Schmiede“ in Uhingen nun offiziell als Offener Jugendtreff eröffnet werden. Damit ist ein weiterer Mosaikstein für eine erfolgreiche Jugendarbeit in Uhingen gesetzt. Ein herzliches Dankeschön gilt dem Eigentümer der Alten Schmiede, Bernd Hahnloser, für seinen großen Einsatz.
Netzwerk für Jugendliche in Uhingen
Diesen Meilenstein nimmt die Stadt Uhingen zum Anlass gemeinsam mit dem SOS- Kinderdorf Göppingen, Kinder- und Jugendhilfen das gesamte Hilfsnetzwerk in Uhingen vorzustellen, das Jugendliche aus allen Ortsteilen auch in Coronazeiten unterstützt.
Die mittlerweile neun Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter sind an verschiedenen Stellen im Einsatz. Während die Schulsozialarbeit an den ortsansässigen Schulen bereits seit vielen Jahren etabliert ist, wurde im August 2020 die sogenannte „Offene und Aufsuchende Jugendarbeit“ in der Stadt wieder belebt. Neu ist auch, dass die Fachkräfte für Inklusion von Kindern mit besonderen Bedarfen in der Kindertagesstätte „Schmiedefeld“ in das Sozialraumteam eingebunden wurden.
Die breite Aufstellung und Qualifizierung der Beschäftigten des SOS-Kinderdorf Göppingens und die Sozialraumorientierung ermöglichten den Ausbau der bestehenden Vernetzung. Damit kann eine enge Zusammenarbeit innerhalb des Gesamtteams und mit der Stadt Uhingen realisiert werden.
Kooperationspartner blicken positiv in die Zukunft
Uhingens Bürgermeister ist mit dieser Entwicklung sehr zufrieden: „Mir ist wichtig, dass die Uhinger Jugendarbeit von einer kompetenten Hand geplant und umgesetzt wird und dass das gesamte komplexe Spektrum einer zeitgemäßen Sozialbetreuung für Jugendliche abdeckt wird. Die Stadt Uhingen hat das SOS-Kinderdorf Göppingen als zuverlässigen und fachlich qualifizierten Partner kennen und schätzen gelernt. Verwaltung und Gemeinderat werden die Fortschritte aufmerksam beobachten und aktiv unterstützen. Und wir freuen uns auf weitere gute Ergebnisse.“
Sehr motiviert ist auch das Team von SOS. „Wir können durch den Auftrag und mit der Unterstützung der Stadt Uhingen ein breitgefächertes Angebot für alle Kinder und Jugendlichen schaffen. Dadurch ergeben sich vielfältige Chancen und Möglichkeiten der Zusammenarbeit und große Synergieeffekte. Unser besonderes Augenmerk liegt in diesem Jahr auf dem gemeinsamen Jugendbeteiligungsprozess, der in enger Kooperation mit der Stadtverwaltung Uhingen begonnen hat. Mit diesem Projekt wollen wir erreichen, dass die Interessen der Jugendlichen nicht nur aufgegriffen, sondern auch von ihnen selbst eingebracht werden“, betont Nicola Brauner, Bereichsleiterin Schulsozialarbeit und Offene Jugendarbeit bei SOS.
Von den Anfängen bis heute
Seit Anfang 2020 musste die Jugendarbeit im Uhinger Jugendhaus aufgrund von Sanierungsarbeiten pausieren. Während dieser Auszeit hat sich die Stadt für einen Trägerwechsel in der Jugendarbeit ausgesprochen und das SOS-Kinderdorf Göppingen als Freien Träger mit langjähriger Erfahrung in diesem Bereich mit der Offenen Jugendarbeit beauftragt. Bereits im Sommer starteten dann drei neue Mitarbeiterinnen ihr offenes und für die Jugendlichen freiwilliges sozialpädagogisches Angebot, das sich an alle Kinder ab der 5. Klasse, Jugendliche und junge Erwachsene richtet.
Parallel dazu suchten Verwaltung und Gemeinderat nach alternativen Räumlichkeiten und fanden mit der "Alten Schmiede" eine geeignte Übergangslösung. Das denkmalgeschützte Gebäude mitten in Uhingen bietet den Jugendlichen eine erste Anlauf- und Kontaktstelle.
In den neuen Räumlichkeiten wollen die drei Sozialarbeiterinnen Annelie Raue, Sarah Bretzler und Simone Voss mit interessierten Jugendlichen ins Gespräch kommen. Ihr Ziel ist, dass sie dort Hilfe und Unterstützung finden, Freunde treffen und Angebote nutzen können. Außerdem sind die Sozialarbeiterinnen an den Wünschen, Ideen und der Mitarbeit der Jugendlichen interessiert.
Seit der Anfangsphase waren die drei im Rahmen der aufsuchenden Jugendarbeit mobil in der Stadt unterwegs und suchten die Kinder und Jugendlichen direkt an ihren Treffpunkten auf, um Kontakte zu knüpfen. Auch bei der Auftaktveranstaltung zum Bürgerbeteiligungsprozess des Spinnweberei-Areals fand ein Austausch mit den Bürgerinnen und Bürgern statt.
Dabei entstand die Idee für ein Jugendbeteiligungsprojekt zur Wiederbelebung und Umgestaltung der Skateranlage.
Mit der Eröffnung der „Alten Schmiede“ als Offenen Jugendtreff können sie zukünftig zusätzlich Freizeitangebote rund um Spiel, Sport und Kreatives anbieten und Projekte zu unterschiedlichen Themen veranstalten. Zwar gelten auch dort die Coronaeinschränkungen, aber die Öffentlichkeitsarbeit des SOS Kinderdorfs ist breit genug aufgestellt, um alle Jugendlichen zu erreichen und das Angebot der Jugendarbeit publik zu machen. Die Offene Jugendarbeit ist auch in den Sozialen Medien vertreten: über Instagram und Facebook werden aktuelle Informationen veröffentlicht. Dort gibt es zudem digitale Angebote für Kinder und Jugendliche.
Die Uhinger Schulen als Lern- und Lebensort
Den Kindern und Jugendlichen steht auch das Team der Schulsozialarbeit mit Rat und Tat zur Seite. Mit zwei Standorten ist dieses Angebot in Uhingen sehr gut vertreten.
Das Duo der Haldenbergrealschule mit Isabell Pillkann und Marina Frese wird durch zwei Therapiebegleithunde unterstützt. Das junge, aber erfahrene Team der Hieberschule um Alena Schäfer, Julia Zdravkovic und Andres Völkl hat mit Jana Haug ebenfalls Verstärkung bekommen.
Jana Haug hat sich in den letzten Jahren mit Themen rund um Flucht und Migration beschäftigt und begleitet die Vorbereitungsklasse für Jugendliche mit geringen Deutschkenntnissen an der Schule.
Neben offenen und präventiven Angeboten bietet die Schulsozialarbeit Beratung in individuellen Problemlagen für alle an der Schule beteiligten Personen. Als kontinuierliche Bezugspersonen im Alltag möchten sie den Kinder und Jugendlichen einen niederschwelligen Zugang ermöglichen. Dies geschieht durch Schülercafés, Offene Treffs und AG ́s am Nachmittag. Auch während der Schulschließungszeiten sind die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Einsatz und erreichbar.
Ganzheitliche Förderung der Kinder aus der Kindertagesstätte „Schmiedefeld“
Neu im Uhinger Betreuungssetting ist, dass auch die Inklusionsarbeit beim SOS-Kinderdorf Göppingen angesiedelt werden konnte. Im Uhinger Team sind Yvonne Stoisch und Lisanne Maier tätig.
Die Stelle der Inklusionsfachkraft wurde kurz nach Beginn im November 2020 auf 100 Prozent aufgestockt. Beide Frauen arbeiten als Inklusionsfachkräfte in der Kindertagesstätte „Schmiedefeld“ mit dem Auftrag, die Kinder ganzheitlich zu fördern.
Der Fokus liegt vor allem auf Kindern mit besonderen Bedarfen, um deren Teilhabe am Kita- Alltag zu ermöglichen und zu unterstützen. Ihr Angebot richtet sich auch an die Eltern und Geschwister.
Teil des Angebotes ist außerdem der fachliche Austausch mit den Erzieherinnen sowie die Netzwerkarbeit in Form von kontinuierlichen Kontakten zu unterstützenden Institutionen. Dazu zählen Kinderärzte, Therapeuten, das Sozialpädiatrische Zentrum, die Kinder- und Jugendpsychiatrie sowie das Jugendamt.
(Quelle: Stadt Uhingen)
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