29.01.2021 13:31 Uhr
Arbeitslosigkeit zu Jahresbeginn deutlich gestiegen
Die Arbeitslosigkeit ist im Januar im Bezirk der Agentur für Arbeit Göppingen mit den Landkreisen Esslingen und Göppingen deutlich gestiegen: Insgesamt waren im vergangenen Monat 21 040 Frauen und Männer ohne Arbeit. Das ist ein Plus im Vergleich zu Dezember um 1 443 Personen oder 7,4 Prozent. Gegenüber Januar 2020 waren 4 754 Menschen mehr arbeitslos gemeldet (plus 29,2 Prozent). Die Arbeitslosenquote, bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen, stieg im Vergleich zum Vormonat um 0,3 Prozentpunkte auf jetzt 4,6 Prozent (Januar 2020: 3,6 Prozent).
Von allen Arbeitslosen im Agenturbezirk gehörten 11 493 Personen der Arbeitslosenversicherung an und wurden von der Arbeitsagentur betreut.
9 547 Personen waren in der Grundsicherung gemeldet und wurden von den Jobcentern in den beiden Landkreisen Esslingen und Göppingen betreut.
„Wintereinbruch nicht nur in der Natur, sondern auch auf dem Arbeitsmarkt“, so die knappe Einschätzung von Karin Käppel, Leiterin der Agentur für Arbeit Göppingen, zur aktuellen Entwicklung am Arbeitsmarkt. Nach einem Rückgang zum Jahresende startete das neue Jahr mit einem Anstieg bei den Arbeitslosenzahlen. „/Im Januar ist ein deutliches Plus zum Vormonat üblich, denn Arbeitsverträge enden wegen der Kündigungsfristen häufig zum Jahres- oder Quartalsende“, sagt Käppel.
„Was mir aber Sorgen macht, ist die Entwicklung der Langzeitarbeitslosigkeit. Wir sehen, dass zunehmend mehr Menschen länger als ein Jahr ohne Job sind. Mittlerweile ist das schon annähernd gut ein Viertel der arbeitslosen Menschen. Bei einem schwierigen Arbeitsmarkt reduzieren sich generell ihre Chancen auf eine Neuanstellung. Wir brauchen deshalb gute und sehr individuelle Strategien, damit die Arbeitsaufnahme in diesen besonderen Zeiten dennoch gelingt“
Besonders in den Blick nimmt Käppel auch die Jugendlichen, die in diesem Jahr den Sprung von der Schule ins Arbeitsleben schaffen müssen, häufig ohne den kompletten Berufswahlprozess durchlaufen zu haben. Sie stehen vor einer größeren Herausforderung als ihre Vorgänger der letzten Jahre, die beste Chancen auf Ausbildung hatten. „Wie der Ausbildungsmarkt zum Start der Ausbildungen im Herbst letztendlich dasteht, lässt sich momentan noch nicht abschätzen. Eins aber ist sicher: Die Unsicherheit bei Betrieben und Bewerbern ist groß. Deshalb mein eindringliches Angebot an Jugendliche: Meine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Berufsberatung sind für Euch da. Sie unterstützen in diesen besonderen Zeiten und geben beim Übergang ins Berufsleben Orientierung“.
Die Entwicklung der Arbeitslosigkeit in den beiden Landkreisen:
Landkreis Göppingen:
Im Landkreis Göppingen waren im Januar insgesamt 7 425 Menschen arbeitslos gemeldet. Das waren 587 mehr (plus 8,6 Prozent) als im Dezember, und 1 677 (plus 29,2 Prozent) mehr als im Vorjahr.
Der Landkreis Göppingen verzeichnete eine Arbeitslosenquote von 5,1 Prozent (Geschäftsstelle in Göppingen: 5,1 Prozent; Geschäftsstelle in Geislingen: 5,3 Prozent). Im Vorjahr lag sie bei 4,0 Prozent.
Landkreis Esslingen:
Im Landkreis Esslingen waren im Januar insgesamt 13 615 Menschen arbeitslos gemeldet. Das sind 856 Personen oder 6,7 Prozent mehr als im Dezember, und
3 077 (plus 29,2 Prozent) mehr als im Vorjahr.
Die Arbeitslosenquote betrug 4,4 Prozent (Esslingen: 4,7 Prozent; Kirchheim: 4,2 Prozent; Leinfelden-Echterdingen: 4,1 Prozent und Nürtingen: 4,3 Prozent).
Im Januar 2020 lag sie bei 3,4 Prozent.
Entwicklung der Arbeitslosigkeit bei den Personengruppen:
Im Januar waren 293 Jugendliche unter 20 Jahrenarbeitslos gemeldet. Das waren 23 Personen oder 8,5 Prozent mehr als vor einem Monat, und 69 Personen oder 30,8 Prozent mehr als vor einem Jahr.
Bei den jungen Menschen unter 25 Jahrenwaren es 1 959 Arbeitslose, 81 oder 4,3 Prozent mehr als im Vormonat, und 502 Personen oder 34,5 Prozent mehr als im Januar 2020.
Die Zahl der 50-jährigen und älteren Arbeitslosenist im Vergleich zu Dezember um 573 (plus 8,4 Prozent) auf 7 425 Personen gestiegen. Das waren 1 709 Personen oder 29,9 Prozent mehr als im Januar 2020.
5 970 Menschen waren im Januar seit mindestens einem Jahr bei der Agentur für Arbeit und den Jobcentern arbeitslos gemeldet und galten damit als _langzeitarbeitslos_. Das waren 497 Personen (plus 9,1 Prozent) mehr als im Vormonat, und
2 162 (plus 56,8 Prozent) mehr als im Vorjahresmonat.
Die Zahl der arbeitslosen schwerbehinderten Menschenist um 52 Personen gestiegen (plus 5,4 Prozent) und lag bei 1 016 Personen. Im Vergleich zum Vorjahresmonat waren 91 schwerbehinderte Menschen mehr arbeitslos gemeldet (plus 9,8 Prozent).
Unterbeschäftigung:
Die Unterbeschäftigung, die neben der Zahl der Arbeitslosen auch Personen in arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen und kurzfristiger Arbeitsunfähigkeit berücksichtigt, ist gegenüber dem Vormonat um 987 Personen (plus 3,9 Prozent) gestiegen. Insgesamt lag die Unterbeschäftigung im Januar bei 26 237 Personen. Das waren
3 798 (plus 16,9 Prozent) mehr als vor einem Jahr.
(Quelle: Agentur für Arbeit Göppingen)
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