13.08.2020 10:58 Uhr
Hochansteckende Hautkrankheit bei Kindergarten- und Schulkindern:
Nicht kratzen und regelmäßig Hände waschen
Sie ist die häufigste bakterielle Hautkrankheit und hochsteckend. Unter dem Namen Impetigo contagiosa, auch „Eiterflechte“ oder „Schmierflechte“ genannt, tritt sie hauptsächlich bei Kindern und Neugeborenen auf. Laut einer Auswertung der AOK Neckar-Fils befanden sich 2018 rund 440 Versicherte wegen Impetigo contagiosa in ärztlicher Behandlung. 2017 waren es rund 420. „Kindergarten- und Schulkinder im Alter von einem Jahr bis zu neun Jahren sind am stärksten betroffen“, sagt Dr. Gudula Kirtschig, Hautärztin bei der AOK. „Jugendliche erkranken etwa ein Viertel und Erwachsene nur etwa ein Zehntel so häufig.“
Die hochinfektiöse Hautkrankheit kann sich bei feuchter Wärme und mangelnder Hygiene epidemieartig ausbreiten. Auffallendstes Merkmal sind die gelben Krusten auf rotem Grund. Es wird zwischen einer klein- und einer großblasigen Ausprägung unterschieden. Beide Varianten beginnen überwiegend im Gesicht mit roten Flecken. Auf diesen bilden sich rasch mit Flüssigkeit gefüllte Bläschen, die anschließend platzen und verkrusten. „Bei konsequenter Behandlung heilt die Impetigo contagiosa in der Regel ohne Folgen aus. Die Rötung verschwindet und die Krusten fallen ab“, sagt die AOK-Ärztin.
Kleine Kinder erkranken aufgrund ihrer zarten Haut und einer erhöhten Anfälligkeit für kleine Verletzungen öfter an Impetigo contagiosa. Unter Geschwistern und in Gemeinschaftseinrichtungen wie Kindergärten oder Schulen besteht zudem eine erhöhte Ansteckungsfähigkeit – vor allem im Spätsommer kommt es immer wieder zu endemischen Ausbrüchen.
„Eine konsequente Hygiene ist bei der Behandlung ein absolutes Muss: Kratzen sollte unbedingt vermieden, Hände sollten regelmäßig gewaschen und Fingernägel kurz geschnitten werden“, empfiehlt die AOK-Ärztin. Kleidung und Handtücher sollten nur vom Betroffenen genutzt und nach Gebrauch heiß gewaschen werden. Nach Absprache mit dem behandelnden Arzt können desinfizierende Mittel und lokale Antibiotika die Hygienemaßnahmen unterstützen.
(Quelle: AOK - Die Gesundheitskasse Neckar Fils)
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