Kurznews: Landkreis Göppingen - 85 Prozent der Unternehmer erwarten wege der Corona-Krise Umsatzeinbrüche

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Landkreis Göppingen - 85 Prozent der Unternehmer erwarten wege der Corona-Krise Umsatzeinbrüche

27.03.2020 12:03 Uhr

85 Prozent der Unternehmer erwarten wege der Corona-Krise Umsatzeinbrüche. Das hat eine aktuelle IHK-Umfrage ergeben.

Die Auswirkungen der Corona-Krise sind inzwischen in fast allen Betrieben der Region zu spüren. Laut einer neuen Blitzumfrage der Industrie- und Handelskammer (IHK) Region Stuttgart geben fast 94 Prozent der befragten Unternehmen an, dass sie negative Auswirkungen des Coronavirus auf ihre Geschäfte spüren.

Für IHK-Präsidentin Marjoke Breuning zeigt dieses Ergebnis, dass „vielen Betrieben das Wasser bis zum Hals steht“. Die IHK tue derzeit alles, um in Hotlines und per E-Mail sowie mit mehrfach täglich aktualisierten Online-Informationen die Mitgliedsbetriebe zu unterstützen. „Die dort eingesetzten IHK-Beschäftigten hören in den Hotlines täglich von dramatischen Situationen, weil etwa Restaurants, Fitness-Studios und Geschäfte schließen mussten oder der unterbrochene Personen- und Warenverkehr für Industriebetriebe Lieferketten und Nachfrage zum Erliegen bringen“, so die IHK-Präsidentin. Hier stünden viele Existenzen von Unternehmerinnen und Unternehmern auf dem Spiel. Sie lobt das Engagement der Landesregierung, die mit Soforthilfen für Härtefälle und Steuerstundungen schnell reagiert habe. Auch die Sonderhilfen des Bundes seien wichtig, um Liquidität und damit unternehmerisches Überleben zu sichern. Nachbesserung sei noch bei der staatlichen Kreditabsicherung in den Förderprogrammen nötig, die mit 100 Prozent erfolgen sollte. Diese Absicherung soll bei 80 oder 90 Prozent liegen. Breuning: „Ohne 100-Prozent-Absicherung sind die Banken zu zeitaufwändigen Prüfprozessen gezwungen, für die jetzt keine Zeit ist.“

Zu den weiteren Ergebnissen der Umfrage, an der 448 Betriebe aus der Region in dieser Woche teilgenommen haben: Fast 85 Prozent rechnen in diesem Jahr mit einem Umsatzeinbruch, etwa 76 Prozent geben an, dass dieser im zweistelligen Bereich liegen wird. Bereits Ende Februar hatte die IHK Region Stuttgart ihre Mitgliedsbetriebe dazu befragt. „Damals gab bereits knapp die Hälfte an, mit negativen Auswirkungen auf ihre Geschäftsergebnisse zu rechnen. Dieser sprunghafte Anstieg ist beängstigend“, sagt IHK-Präsidentin Marjoke Breuning.

Dabei klagt der größte Anteil (mehr als 71 Prozent) der befragten Unternehmen über eine geringere Nachfrage nach ihren Produkten und Dienstleistungen, fast die Hälfte berichtet von stornierten Aufträgen. Bei knapp 42 Prozent kam es zum kompletten Stillstand oder zumindest in großen Teilen der geschäftlichen Tätigkeit, zum Beispiel wegen Produktionseinstellung oder Schließung des Geschäfts. Im Hotel- und Gaststättengewerbe sind hiervon sogar fast 97 Prozent betroffen, im Einzelhandel 72 Prozent. In der Branche Verkehr, Lagerei und Reisewirtschaft klagen knapp 79 Prozent der Unternehmen über Auftragsstornierungen, im Gastgewerbe tut dies fast jeder zweite Betrieb. Zudem sagen insgesamt 40 Prozent, dass sie Personal abbauen müssen, im Hotel- und Gaststättengewerbe 75 Prozent, im Wirtschaftszweig Verkehr, Lagerei, Reisewirtschaft 52 Prozent.

„Wir bieten bei der IHK umfassenden Service, den ich als Unternehmerin allen Kolleginnen und Kollegen ans Herz lege“, betont Breuning. So informieren Experten der IHK stets aktuell zu Themen wie Kurzarbeitergeld, Liquiditätsengpässe oder Arbeits- und Vertragsrecht im Internet (www.stuttgart.ihk.de), per Newsletter (Anmeldung unter www.stuttgart.ihk.de/newsletter) am Telefon (0711 2005-1677), sowie auf ihren Social-Media-Kanälen (Infos unter www.stuttgart.ihk.de <https://www.stuttgart.ihk24.de/ueber-uns/ihk-facebook-instagram-twitter-4426694>, Nr. 4426694).

Die Umfrage zeigt auch, welche der bisherigen Unterstützungsmaßnahmen aus Sicht der Unternehmen in der Krise von besonderer Relevanz sind. Dabei ist die Möglichkeit der Einführung von Kurzarbeitergeld für mehr als 81 Prozent wichtig. 59 Prozent halten die Soforthilfen in Form von Zuschüssen für bedeutend. Fast ebenso viele der befragten Unternehmen nennen Steuerstundungen und die Herabsetzung von Vorauszahlungen. Dabei geben 42 beziehungsweise 55 Prozent an, dass die Politik bei diesen beiden Themen sowie bei Unternehmenssteuersenkungen kurz- bis mittelfristig Erleichterung verschaffen sollte. Auch beim Thema Soforthilfe sollte laut 57 Prozent der befragten Unternehmen nachgebessert werden.

Die Blitzumfrage wurde vom Deutschen Industrie- und Handelskammertag (DIHK) durchgeführt. Fast 15.000 Betriebe aus allen Regionen und Branchen haben teilgenommen, davon knapp 450 Unternehmen aus der Region Stuttgart. Dabei verteilen sich die Teilnehmer zu 44 Prozent auf die Dienstleistungen, 34 Prozent auf die Industrie, 16 Prozent auf den Handel und sechs Prozent auf den Bau. Fast 85 Prozent haben weniger als 200 Beschäftigte.


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