Kurznews: Region - ver.di fordert: Kita-Beschäftigte nicht alleine lassen

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Region - ver.di fordert: Kita-Beschäftigte nicht alleine lassen

25.03.2020 12:53 Uhr

Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft ver.di Baden-Württemberg
fordert die Kommunen, kirchlichen und freien Träger als Betreiber der
Kindertagesstätten auf, ihre Beschäftigten, insbesondere Erzieher*innen
und Kinderpfleger*innen, in der Krise nicht alleine zu lassen.

Hanna Binder, stellvertretende ver.di Landesbezirksleiterin: „Die
pädagogischen Fachkräfte in den Kitas leisten gerade einen riesigen Job.
Sie garantieren die Betreuung der Kinder von Eltern in systemrelevanten
Berufen ohne selbst als systemrelevant wahrgenommen zu werden. Dabei
sind sie, trotz verschiedener Schutzmaßnahmen, täglich der Gefahr von
Ansteckungen ausgesetzt. Denn Kinder halten sich nicht immer an die
Niesetikette und lassen sich auch nicht mit anderthalb Meter Abstand
trösten.“

Derzeit haben viele Kindertagesstätten im Land für Notgruppen geöffnet,
dementsprechend arbeitet auch ein Großteil des Personals noch vor Ort.
Dort wo Einrichtungen oder Gruppen geschlossen wurden, verfahren die
Kommunen und Träger sehr unterschiedlich: Teilweise werden Beschäftigte
ins Home-Office geschickt, wo sie in der Regel vor- und nachbereitende
Arbeiten oder Arbeitsvorgänge wie Portfolio-Erstellung und
konzeptionelle Weiterarbeit machen. Zum Teil wird aber auch der Abbau
von Überstunden und Urlaub bis hin zum Aufbau von Minusstunden erwartet.
Binder: „Die Kolleginnen und Kollegen sind in dieser auch für sie sehr
schwierigen Zeit stark verunsichert. Insbesondere die Frage, ob und wie
sie auch für andere Bereiche der Daseinsversorgung verpflichtet werden
könnten, treibt sie um. In Zeiten, wo niemand weiß, was noch auf uns zu
kommt, ist Vertrauen in den eigenen Arbeitgeber die wichtigste Währung
am Arbeitsplatz. Dafür fehlt es noch an verlässlichen Ansagen.“

ver.di Baden-Württemberg weist daraufhin, dass in diesen Wochen die
Tarifverhandlungen für eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen im
Sozial- und Erziehungsdienst stattgefunden hätten.

„Das Ziel dieser Verhandlungen war, die gesellschaftliche Bedeutung, ja
die Systemrelevanz, dieser Berufe stärker in der Eingruppierung
widerzuspiegeln. Je länger diese Krise andauert, desto klarer wird uns
allen die Bedeutung der Arbeit in den Kitas. Vergessen wir das nicht,
wenn die Verhandlungen nach diesem Ausnahmezustand wiederaufgenommen
werden“, so Binder.


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