Kurznews: Landkreis Göppingen - Trauer um Erhard Eppler

Kurznews

Landkreis Göppingen - Trauer um Erhard Eppler

21.10.2019 15:12 Uhr

Pressemitteilung Sozialdemokratische Partei Deutschland Kreisverband Göppingen; David Stellmacher:

Kreis-SPD trauert um Erhard Eppler: „Seine klugen Analysen werden uns fehlen“

Die Sozialdemokraten im Landkreis Göppingen trauern um Erhard Eppler, der am Samstag Alter von 92 Jahren in Schwäbisch Hall verstorben ist. Der frühere SPD-Landesvorsitzende, Fraktionsvorsitzende und Bundesminister habe die SPD im Südwesten im hohen Maße geprägt, sagt Kreisvorsitzende Sabrina Hartmann: „Epplers Analysen waren ihrer Zeit oft voraus und waren immer ein Gewinn. Seine intellektuelle Prinzipientreue und sein kluger Geist werden uns fehlen.“

„Erhard Eppler hat über Jahrzehnte Großes für das Land und seine Partei geleistet“, betont die Kreisvorsitzende Sabrina Hartmann. Ihm sei es gelungen, die Nachkriegszeit mit klaren Standpunkten und sozialdemokratischer Politik mit zu prägen und Verantwortung für seine Heimat zu übernehmen. Dabei fand Eppler auch immer Rückhalt in seinem christlichen Glauben, der ihm Auftrag und Verantwortung zugleich war. „Gerade durch sein Engagement in der Friedens- und Umweltbewegung hatte Erhard Eppler seine Ziele immer fest im Blick, etwa wenn es um eine ökologischere und nachhaltigere Politik ging“, stellt Dr. Wolfgang Rapp, Vorsitzender des Erhard-Eppler-Freundeskreises, heraus.

Aber auch ganz persönlich erhielt sich Erhard Eppler eine große Nahbarkeit und Offenheit, für die ihn die Menschen schätzten. Das konnten zuletzt auch viele Menschen in Göppingen erleben, wo Eppler im September vergangenen Jahres zu Gast war und über die Veränderungen im transatlantischen Verhältnis berichtete. „Erhard Eppler ist für uns ein großes sozialdemokratisches Vorbild – und wird es auch bleiben. Wir werden ihm immer ein ehrendes Andenken bewahren.“


Pressemitteilung Evangelische Akademie Bad Boll; Miriam Kaufmann:

Nachruf auf Erhard Eppler auch von der Evangelischen Akademie Bad Boll

Bundesminister a.D. Erhard Eppler ist am 19. Oktober 2019 verstorben; mit ihm verliert auch die Evangelische Akademie Bad Boll nicht nur einen für sie enorm bedeutsamen Freund und Zeitgenossen, sondern auch einen Menschen, der mit visionären Ideen und Konzepten das Akademieleben über mehr als 50 Jahre hinweg bereichert hat.

Seit 1963 war Erhard Eppler kontinuierlich als Referent und interessierter Teilnehmer Gast an der Evangelischen Akademie Bad Boll. Die von ihm angeregten Themen reichen von der „Steuergerechtigkeit im sozialen Rechtsstaat“ (1963), „Menschenbild und Bildungspolitik“ (1975), „Hungerkrise in Afrika“ (1985), „Damit Verständigung verlässlich wird – Ost und West vor Fragen gemeinsamer Sicherheit in Europa“ (1989), „Russland und Deutschland – Das Demokratieverständnis“ (2008), „Mehr direkte Demokratie“ (2012) bis „Gut-Besser-Zukunftsfähig – Wie geht’s?“ (2014).

Anlässlich seines 90. Geburtstag konnte die Akademie Erhard Epplers politisches Wirken mit vielen Gästen aus Politik, Kirche und Gesellschaft würdigen und noch einmal mit ihm zusammen seine politischen Themen diskutieren. Sein beherztes Engagement für die Umweltbewegung, seine kritische Infragestellung des Wachstums-Denkens, sein Einsatz für den Ost-West-Dialog, seinen Einsatz für eine mutige Friedenspolitik, seine protestantische Verwurzelung und vor allem seine dabei stets gütige, verbindliche, menschliche und freundliche Art des Auftretens machten ihn für die Teilnehmenden der Tagungen sowie für unsere Akademie als Ganzes zu einem sehr besonderen Freund der Akademie-Idee. Dieser Idee gemäß brachte er sich fröhlich in kontroverse Debatten der Akademie ein.

In Erinnerung an seine Verdienste für eine demokratische, soziale und zukunftsfähige Gesellschaft wird die Akademie im Jahr 2020 Epplers Lebenswerk um seinen Geburtstag am 09. Dezember herum mit einer Akademietagung würdigen.

Die Evangelische Akademie Bad Boll verliert mit Erhard Eppler einen mutigen politischen Kopf, einen beherzten Ökologen, einen überzeugten Christen und einen gütigen Menschen.

(Foto: Evangelischen Akademie Bad Boll / Jürgen Schäfer)


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