Kurznews: Rechberghausen - Biofilter gegen Gerüche

Kurznews

Rechberghausen - Biofilter gegen Gerüche

09.09.2019 17:10 Uhr

Seit Sommer letzten Jahres treffen sowohl im Rathaus in Rechberghausen
als auch beim AWB immer wieder Klagen über Geruchsbelästigungen vom
neuen Grüngutplatz ein. Obwohl auf allen Grüngutplätzen im Landkreis
vergleichbare Mengen verarbeitet werden und die Kompostierungsschritte
identisch sind, gab es dort nur vereinzelt Beschwerden. Der AWB und die
Gemeindeverwaltung gingen deswegen der besonderen Situation in
Rechberghausen in den letzten Monaten intensiv nach. Stand im letzten
Spätsommer als mögliche Geruchsquelle das in rauen Mengen angelieferte
Fallobst im Verdacht, so sind es seit dem Frühjahr die eigentlichen
Kompostmieten, insbesondere, wenn diese maschinell umgesetzt werden.

Um der möglichen Ursache für den Geruch auf den Grund zu gehen, wurden
aufmerksame Nachbarn sowie die Gemeindeverwaltung gebeten zu notieren,
wann genau und wie stark es im Ort riecht. Dabei zeigte sich, dass es an
schönen Tagen vor allem abends und morgens riecht. Auf Grundlage dieser
Daten schaltete der Abfallwirtschaftsbetrieb den renommierten
Geruchsgutachter Claus-Jürgen Richter vom Meßinstitut iMA aus Freiburg
ein, der schon viele Kompost- und Vergärungsanlagen auf
Geruchsemissionen untersucht hat.

Dieser wertete die Meldungen aus der Bevölkerung aus und verglich sie
mit meteorologischen Klimadaten des Standortes. Ergänzt wurden die
Auswertungen durch Rauchversuche, die im Beisein des AWB und
Bürgermeisterin Claudia Dörner in den Abendstunden durchgeführt wurden.
Dadurch konnten die vorherrschenden Windrichtungen, der Weg der
Geruchsfahnen und die betroffenen Immissionspunkte im Ort festgestellt
werden. Darüber lokalisierte Gutachter Richter nächtliche Kaltluftströme
aus dem Herrenbach- und dem Marbachtal, die vor allem bei geringem
Windaufkommen die Gerüche in den Ort tragen. Als Gegenmaßnahme soll
jetzt die Kompostmiete während der Intensivrotte im oberen Bereich mit
einem Biofilter abgedeckt werden. Dieser besteht aus befeuchteten
Holzhackschnitzel, die winzigen Organismen als Lebensraum dienen. Diese
binden die aufsteigenden Geruchsmoleküle aus dem natürlichen
Abbauprozess und zersetzen sie. Da für das Filterbett der grobe
Holzüberlauf genutzt werden kann, der beim Absieben der Kompostmiete
anfällt, soll diese Maßnahme bereits im Laufe dieser Woche umgesetzt
werden. Bereits seit Ende August wird zudem angeliefertes Fallobst
separat in Behältern gesammelt und in landwirtschaftlichen Biogasanlagen
verwertet.


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