23.08.2019 12:26 Uhr
Pressemitteilung Stadt Göppingen; Olaf Hinrichsen:
Trauer um Gerhard Müller
Am 16. August verstarb Gerhard Müller, Obmann des Schönhengster Heimatbundes e.V. und Vorsitzender des Stiftungsrats Schönhengster Archiv mit Heimatstube. Oberbürgermeister Guido Till kondolierte der Familie und dem Heimatbund im Namen der Hohenstaufenstadt Göppingen, aber auch persönlich.
„Die Schönhengster Kultur stets mit neuem Leben zu füllen und Brücken zu bauen in die alte Heimat, dieser Aufgabe hat sich Herr Müller mit ganzem Herzen verschrieben“, so Oberbürgermeister Guido Till. „Durch sein engagiertes aber auch ausgleichendes Wirken hat sich Herr Müller um die Vertriebenenarbeit und Pflege der partnerschaftlichen Beziehungen zur Patenstadt Göppingen verdient gemacht.“ Hierfür wurde Gerhard Müller vielfach geehrt und ausgezeichnet: 2004 mit der Bürgermedaille der Stadt Göppingen, 2009 mit dem Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland, 2011 mit der Ehrenplakette der Stadt Göppingen für sein Wirken als Obmann und 2014 für seine Verdienste um die Patenschaft.
Gerhard Müller wurde am 3. Juni 1937 in Augsburg geboren. 1991 übernahm er den bundesweiten Vorsitz des Schönhengster Heimatbundes e.V. mit circa 5.000 Mitgliedern in Deutschland, Österreich, der Schweiz, ja ganz Europa. Neue Ausschüsse, neue Organisation sowie die neue Geschäftsstelle in Göppingen haben wesentlich dazu beigetragen, dass mehr Aktivität zu verspüren ist. Beim Göppinger Maientag und weiteren Veranstaltungen wurde durch den Einsatz von Gerhard Müller den Vertriebenen die Möglichkeit gegeben, ihre Geschichte lebendig zu halten. Die Heimattage des Schönhengstgaues, die alle zwei Jahre in der Patenstadt Göppingen unter seiner Organisation stattfanden, stießen auf großen Anklang.
Seit 1995 war Gerhard Müller zudem verantwortlich für die Heimatzeitung des Schönhengster Heimatbundes, die monatlich erscheint. Er gab jedes Jahr ein umfangreiches Jahrbuch heraus, das Geschichte und Kultur des Schönhengster Heimatbundes darstellt. Die Geschäftsstelle des Schönhengster Heimatbundes e.V. ist im „Alten Kasten“ in Göppingen untergebracht. Dort befinden sich auch das Schönhengster Archiv und die Heimatstube. Diese enthält eine Sammlung heimatkundlichen Materials wie zum Beispiel Ortschroniken, Tonbandarchiv mit Mundartproben, Sippentafeln, Familienchroniken, alte Drucke, Stadtmodelle sowie Trachten und Hausrat. Obmann Gerhard Müller setzte sich hier mit starkem Engagement für die Demonstration der Geschichte seiner Landsleute für Interessierte in ganz Deutschland ein. „In unserer Hohenstaufenstadt haben viele der Vertriebenen aus dem Schönhengstgau eine neue Heimat, in der sie sich zu Hause fühlen, gefunden“, schrieb Oberbürgermeister Guido Till an Familie und Heimatbund. „Aus diesem Grund ist es der Stadt Göppingen ein besonderes Anliegen, die 1955 gegründete Patenschaft zu den Schönhengstern heute noch aufrechtzuerhalten und zu pflegen.“ Die Stadt sei Gerhard Müller für sein großherziges Engagement und seine Tatkraft für den Schönhengster Heimatbund e.V. zu großem Dank verpflichtet und werde ihm stets ein ehrendes Andenken bewahren.
(Foto: Stadt Göppingen)
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