Kurznews: Region - 7,6 Prozent mehr Lohn im privaten Omnibusgewerbe

Kurznews

Region - 7,6 Prozent mehr Lohn im privaten Omnibusgewerbe

22.03.2019 18:44 Uhr

Pressemitteilung ver.di Landesbezirk Baden-Württemberg; Andreas Henke:

7,6 Prozent mehr Lohn im privaten Omnibusgewerbe

In der vierten Verhandlungsrunde im privaten Omnibusgewerbe Baden-Württemberg hat ver.di heute in Böblingen ein Tarifergebnis erreicht. Die Einigung mit dem WBO sieht Lohnsteigerungen von insgesamt 7,6 Prozent vor. Damit konnte die Lohnschere zur Bezahlung im kommunalen Nahverkehr etwas geschlossen werden. Möglich wurde die heutige Einigung, weil die Arbeitgeber heute nach harten Verhandlungen bereit waren, nachdem sich 95,6 Prozent der ver.di Mitglieder in einer Urabstimmung für Streiks zur Durchsetzung der Forderungen ausgesprochen hatten, ihr bisheriges Angebot zu verbessern. Der Urabstimmung waren zwei Warnstreikwellen vorangegangen, bei denen sich rund 1.200 Beschäftigte aus fast 30 Betrieben an den ganztägigen Arbeitsniederlegungen beteiligt hatten. Nach der Urabstimmung hatte ver.di den Arbeitgebern vor ersten Streikmaßnahmen eine letzte Möglichkeit gegeben, ihr Angebot zu verbessern.

Andreas Schackert, ver.di Verhandlungsführer: „Es ist gut, dass die Arbeitgeber heute den Fahrerinnen und Fahrer nochmals einen ordentlichen Schritt entgegengekommen sind, und wir mit spürbaren Reallohnsteigerungen die Lücke zum kommunalen Verkehr verringern können. Im Wettbewerb um die Fachkräfte werden die Unternehmen aber auch während der langen Laufzeit dieses Tarifvertrages die Arbeitsbedingungen weiter verbessern müssen, zum Beispiel bei den zum Teil unzumutbar langen unbezahlten Pausen.“

Das Tarifergebnis sieht Lohnsteigerungen in drei Stufen von 3,3 Prozent zum 1. März 2019, 2,3 Prozent zum 1. Januar 2020 und 2, 0 Prozent zum 1. Januar 2021 bei einer Laufzeit von 33 Monaten vor. Zusätzlich erhalten alle Beschäftigten eine Einmalzahlungen von 150 Euro. Die Steigerungen liegen damit etwas über den bereits für den TV-N (kommunalen Nahverkehr) vereinbarten. Die Auszubildenden im Fahrdienst und in der Werkstatt werden in den Tarifvertrag aufgenommen und erhalten ab 1. März 2019 im ersten Jahr 800, im zweiten 950 und im dritten 1.100 Euro im Monat. Die Tarifkommission hat dem Ergebnis heute Abend mit sehr großer Mehrheit zugestimmt, ver.di wird nun die zweite Urabstimmung unter den Mitgliedern durchführen.

Arbeitgeber und ver.di haben vereinbart, sich gemeinsam bei der Landespolitik für die strikte Einhaltung des Tariftreuegesetzes einzusetzen.

Schackert: „Dass Kommunen und Landkreise häufig wegschauen, wenn Unternehmen Verkehre unter gesetzeswidriger Nichtbeachtung der Tarifverträge billiger anbieten, wollen wir gemeinsam beenden. Dafür muss eine unabhängige Kontrollinstanz eingeführt werden.“


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